Herzbeutel
Herzbeutel
CH 2010 11'
Regie: Sarah Derendinger
Drehbuch: Stefanie Grob, Sarah Derendinger
Kamera: Aladin Hasic
Ton: Balthasar Jucker
Schnitt: Ruth Schläpfer, Patricia Frei
Musik: Kummer Buben
Produktion: Dschoint Ventschr, Tunje Berns
Mit: Sascha Rau, Michael Neuenschwander
Uta findet einen Mann. Eines schönen Abends nimmt sie ihn mit in ihre Wohnung. Er gefällt ihr, sie will ihn kennen lernen. Nach anfänglicher Gehemmtheit schmilzt das Eis dank sienischem Wein, Kartoffelchips und verbalem sich näher kommen. Allerdings hat Hans einen entscheidenden Nachteil, er ist tot.
Was für die Zuschauer erst am Ende des Films offensichtlich wird, ist für Uta von Anfang an klar. Sie stört sich aber nicht daran. Kaum hat sie seinen Körper lässig auf dem Fauteuil drapiert, sieht sie grosszügig über den Umstand seiner Leblosigkeit hinweg, bestreitet das Gespräch im Alleingang und erfindet sich seinen Lebenslauf und seinen Charakter nach ihren eigenen Vorlieben. Sie kreiert sich ihr Geschöpf, ihren Idealpartner schlechthin.
Erst später, im Verlauf des Dates, stellt sich heraus, dass Utas Begegnung mit Hans so zufällig nicht war. Dass die beiden eine Beziehung führten. Eine längst eingeschlafene und dermassen festgefahrene Beziehung, dass an einen Neubeginn unter normalen Bedingungen nicht mehr zu denken war.
«Herzbeutel» ist die Geschichte einer längst toten Beziehung, die durch einen tödlichen Eingriff neu belebt wird.