Zeit der Titanen

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Siehe auch:
Filmzyklus Edgar Hagen

ISAN: 0000-0000-D571-0000-L-0000-0000-B

Zeit der Titanen
CH 2001 79'

Regie: Edgar Hagen
Drehbuch: Edgar Hagen
Kamera: Séverine Barde
Ton: Christophe Giovannoni
Schnitt: Loredana Cristelli
Musik: Christian Zehnder
Produktion: maximage GmbH
Mit: Maurice Chappaz

Edgar Hagen 2001 79'


Tausende von Männern zogen zwischen 1950-1966 ins Walliser Hochgebirge, in eine Urlandschaft aus Fels und Eis. Sie errichteten eine Zivilisation auf Zeit und sprengten unter extremen Arbeitsbedingungen ein 160 Kilometer langes Stollenlabyrinth unter dem Matterhorn und anderen imposanten Gipfeln in den Berg. Durch dieses weitverzweigte unterirdische Flussbett fliesst seither das Wasser von 35 Gletschern der höchsten Staumauer der Welt, der Grande Dixence, zu. In der Dunkelheit des Berges und den eisigen Einöden des Hochgebirges, auf der Reise an die Orte, wo einst die überfüllten Barackendörfer wie tibetische Klöster standen, finden die Rückkehrer ihre eigenen Spuren. Hier bewältigten sie einst Lebenskrisen, entrannen der Armut, fanden lebenslängliche Freundschaften, aber auch Einsamkeit, Krankheit und Tod.

ZEIT DER TITANEN schafft etwas, was nur wenige Dokumentarfilme fertigbringen. Er vermittelt eine Stimmung wie ein Spielfilm und bleibt dabei doch ganz nüchtern und sachlich. Wenn ganz am Anfang des Films das eiserne Tor zum grossen Stollen aufgestossen wird, kommt einem das vor, wie wenn die Türe zum Berg aufginge. ZEIT DER TITANEN hat mythische Qualitäten, erinnert als Pionierfilm seltsamerweise an die grossen Western und bleibt gerade deshalb weit über den Abend hinaus in Erinnerung.
Michael Sennhauser, DRS 3

Die Dramaturgie von Hagens ZEIT DER TITANEN funktioniert ungewohnt… Selbst in der absoluten Stille wird das stete Rieseln von Wassertropfen zum meditativen Spannungsfaktor. Das Leben der Mineure, die Arbeit und der Bau der Grande Dixence waren von einer simplen und archaischen, nahezu mystischen Dialektik bestimmt: Hell und dunkel, Leid und Stolz, auch Leben und Tod. Der Bau der Grande Dixence war fürwahr eine Zeit der Titanen, eine Zeit jener griechischen Götter, die trotz ihrer Macht vor dem drohenden Zorn des Zeus nicht gefeit waren.
Markus Züger, Der Bund



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