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Festival del Film Locarno 1986

Augenblick
CH 1986 78'

Regie: Franz Reichle
Drehbuch: Franz Reichle
Kamera: Dörte Eissfeldt
Ton: Martin Witz, Florian Eidenbenz
Dekor: Marie-Cathérine Lienert
Schnitt: Franz Reichle, Kathrin Plüss
Musik: Pyrolator
Produktion: Franz Reichle
Mit: Nathalie Buffat, Kriton Kalaitzides

Franz Reichle 1986 78'

Franz Reichle hat mit AUGENBLICK eines der ungewöhnlichsten Werke präsentiert. Sein Film um zwei junge Menschen, die sich in bewegter Zeit gefunden, geliebt und auch gestritten hatten, die - nach gewaltsamer Beruhigung ihrer gemeinsamen Sache - auseinandergingen und neue Wege und Lebensinhalte suchten und jetzt in den Tag hineinleben, jedem Augenblick die Erfüllung ihrer Sehnsüchte abtrotzend, ist in Form und Gestaltung überraschend: Reichle stemmt sich gegen herkömmliche Sehweisen, verhält sich fast anarchisch zu dramaturgischen Regeln. Seine Optik ist von inneren Vorgängen her geprägt. Es sind mehr Empfindungen als Ereignisse, die durch die Bilder transportiert auf der Leinwand erscheinen. Der Film gehört zu den wenigen Werken, die Filmsprache aufzubrechen, zu erweitern suchen.
Urs Jäggi, Zoom-Filmberater

Wenn jemand mit Film arbeitet, dann erwarte ich, dass er mit den Bildern genauso umgeht wie ein Schriftsteller mit Worten oder ein Musiker mit seinem Instrument.
Franz Reichle

Franz Reichle hat die Geschichte von Frank und Stefanie in atmosphärische Bilder umgesetzt. Dass er sich dazu eines eigenen Stils bedient, ist faszinierend und macht spürbar, dass Reichle seinen Film intellektuell und ästhetisch fest im Griff hat. Immer wieder lässt er die Bewegungen von Frank und Stefanie einfrieren und entzieht somit der Realität die Bezugspunkte. Es entstehen Anklänge an die Mythen des Comic-Strips und des Fotoromans. Die Darsteller sind aber nicht, wie dies banalerweise im Fotoroman geschieht, in Pose gebracht, sie sind vielmehr in ihrer Bewegung erstarrt. Merkwürdigerweise ist dies aber mit ein Element, das ihen Leben verleiht. Der Film erinnert durch den Einsatz dieses Stilmittels an Chris Markers wundervolles Werk LA JETEE, und wie dort gelingt es Reichle, durch eine lebendig gestaltete Tonspur und das Erstarren der Bilder den Rückzug in die Innerlichkeit spür- und sichtbar zu machen.
Bruno Loher

Wie kaum ein anderer der jüngeren Schweizer Filmautoren weiss der 1949 geborene Franz Reichle um die Bedeutung der Zeit für die Wahrnehmung. Und er besitzt den Sinn für die Bedeutung der Bilder. (...) [Er] stösst ständig an die Grenzen der Belastbarkeit der Bilder, mit denen eine Geschichte erzählt werden soll. Wie weit diese Grenzen aber auch immer wieder vorangetrieben werden können, das demonstriert AUGENBLICK auf eindrückliche Weise. Dörte Eissfeldt hat eine ausserordentlich aufmerksam-bewegliche Kamera geführt, die auch vor dem "schönen" Bild nicht zurückschreckt.
Christoph Egger, NZZ

Der Film AUGENBLICK fasziniert nicht zuletzt durch seinen Einfallsreichtum an bildschöpferischen Elementen. Was auf den ersten Blick kompliziert erscheint, hat Reichle mit primitiven Mitteln selber ausgeklügelt und aufgenommen, weil er auch beweisen wollte, wie einfach Filmemachen sein kann. "Ich denke, dass man mit wenig Aufwand Dinge realisieren kann, die auf der Leinwand wirken. Film muss nicht immer technischen Aufwand bedeuten." Es steckt sehr viel Konstruktion in AUGENBLICK, aber es geht Reichle dabei um Genauigkeit, um Verbindlichkeit.
Walter Ruggle, Tages Anzeiger



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