Auf allen Meeren
Vancouver 2002
DOKfest München 2002
Berlinale 2002
Viennale 2001
Auf allen Meeren
AT/CH/DE 2001 90'
Regie: Johannes Holzhausen
Drehbuch: Johannes Holzhausen
Kamera: Joerg Th. Burger
Ton: Schenka Lelet
Schnitt: Michael Palm
Produktion: Johannes Rosenberger, Werner Swiss Schweizer, Dschoint Ventschr, Navigator Film, Peter Stockhaus Filmproduktion
Die Kiev war das wichtigste und größte sowjetische Kriegsschiff während des Kalten Krieges. Ab 1994 lag der Flugzeugträger als schwimmender Schrott vor der Nordmeerküste Russlands, bewacht und gepflegt von seinem letzten Kapitän, bis es im Sommer 2000 nach China geschleppt wurde. Diese abenteuerliche Reise der Kiev zu ihrem letzten Ruheplatz nach Tianjin bei Peking ist Angelpunkt und roter Faden des abendfüllenden Dokumentarfilmes Auf allen Meeren. In essayistischer Form wird das Schicksal dieses Schiffes und seiner ehemaligen Besatzung, die durch die politischen Veränderungen in alle Himmelsrichtungen zerstreut ist, verfolgt. Dabei wird sichtbar, dass die Kiev nicht nur ein waffenstarrendes Militärgerät war, sondern auch ein auf Leinwand und Zelluloid festgehaltenes Propagandainstrument, ein Mythos für den Glanz und die Kraft der Sowjetunion. Für viele Offiziere ist dieser - für uns oft skurrile - Mythos die einzige Möglichkeit, die neuen Realitäten im heutigen Russland zu ertragen. Die Vergangenheit legt sich wie ein Schleier über die Gegenwart. Die Kiev ist aber nur der Ausgangspunkt. Im Verlauf des Films wird das Schiff mehr und mehr zu einer weit gefächerten Projektionsfläche der Protagonisten. Der ehemalige Flugzeugträger wird zur Bühne der privaten Katastrophen, der Familientraditionen, des politischen Stolzes, der Mystik und der unerfüllbaren Liebe.