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Zwischen den Welten

Zwischen den Welten
CH 2006 54'

Regie: Yusuf Yesilöz
Drehbuch: Yusuf Yesilöz
Kamera: Hansueli Schenkel
Ton: Olivier JeanRichard
Schnitt: Dieter Gränicher
Musik: Sebahat Erdem, Osman Aktas
Produktion: Reck Filmproduktion GmbH, Franziska Reck

Yusuf Yesilöz 2006 54'

"Seit ich in der Schweiz bin und nun auch genügend Deutsch verstehen kann, merke ich, dass die Migration immer mehr zu einem politischen Thema gemacht wird. Verschiedene Kreise interessieren sich allmählich dafür, sei es der Verein „Knabenschiessen“ oder eine Kirchgemeinde. Mir kommt es jedenfalls vor, als ob alle dieses Lied schön singen können. Nur: ob alle auch dessen Bedeutung kennen?"
Yusuf Yesilöz

Güli Dogan ist im Alter von neun Jahren mit ihrer Mutter und den Geschwistern aus einem kurdischen Dorf in der Türkei in die Schweiz nach Winterthur gekommen. Dort war der Vater als Gastarbeiter bei der Firma Sulzer beschäftigt. Güli Dogan lernte deutsch, fand Freundinnen und integrierte sich rasch in ihrer neuen Umgebung, ohne jedoch die starke emotionale Verbindung zu ihrem kurdischen Dorf aufzugeben.

Eine gelungene Integration

Heute arbeitet die 35-jährige Frau im Winterthurer Einwohneramt. Dank der Offenheit von Güli Dogan wird auf eindrückliche Weise der Spannungsbogen zwischen ihrem jetzigen Leben hier in der Schweiz und ihren Sehnsüchten nach dem Bergdorf der Kindheit spürbar.

Ihre eigenen Kinder versucht sie deswegen vorerst an die Kultur ihres neuen Heimatlandes heranzuführen und hofft, ihnen zu einem späteren Zeitpunkt den Zugang zu ihrer alevitischen Tradition verschaffen zu können.

Die aufschlussreiche Lebensgeschichte von Güli Dogan vermittelt den langen und schwierigen Weg einer geglückten Integration, zeigt die unterschiedlichen Welten und erzählt auch eine einzigartige Heiratsgeschichte.

Der Film stellt verschiedene Themenbereiche der Migration dar und ergründet, welche Konsequenzen die Werte der Herkunftskultur haben, wo Konflikte entstehen und wie sie sich auf das Leben in der Fremde auswirken. Dabei stossen die unterschiedlichen Frauenbilder der beiden Kulturen heftig aufeinander. Neben den Konflikten betont der Film aber auch die durch die Migration entstehende, positive Diversität, die sich in der Wahrnehmung der fremden Kultur, im Auftreten, der Ausbildung, der Sprache und Kommunikation ausdrückt.