CH 2010 98'
Regie: Iwan Schumacher
Drehbuch: Iwan Schumacher, Martin Jaeggi
Kamera: Pio Corradi, Iwan Schumacher
Ton: Jürg von Allmen
Schnitt: Anja Bombelli
Musik: Victor Voser
Produktion: Schumacher & Frey
Pass:Urs Fischer (CH)
540p Schweizerdeutsch,English UT Deutsch
Pass:Urs Fischer (D)
540p Schweizerdeutsch,English UT Deutsch
Pass:Urs Fischer (E)
540p Schweizerdeutsch,English UT English
Pass:Urs Fischer (F)
540p Schweizerdeutsch,English UT Français
Urs Fischer ist ein Senkrechtstarter. Der 36jährige Schweizer Künstler mit Wohnsitz in New York feiert mit seinen Zeichnungen, Objekten und Installationen seit Jahren internationale Erfolge. Fischer erhält hochkarätige internationale Ausstellungsmöglichkeiten und verfügt über beachtliche Produktionsbudgets, die es ihm auch erlauben, haushohe Skulpturen anzufertigen.
Der Film zeigt ihn als Künstler, der seine Schaffenskraft aus einem Spannungsfeld intensiver Gegensätze und Widersprüche bezieht. Fischer pendelt zwischen Lebensfreude und Schaffenswut, Kunsttraditionen und Popkultur, Spontaneität und Hightech hin und her. In seinen zwei- und dreidimensionalen Arbeiten findet er immer wieder die Synthese zwischen diesen scheinbaren Gegensätzen.Im Zentrum des Films steht als vorläufiger Höhepunkt seiner Kariere die Vorbereitung bis hin zur Vernissage seiner ersten Einzel-Ausstellung in einem Museum in den USA: im New Museum in New York City im Oktober 2009. Visuell netzartig verflochten zeigt «Urs Fischer» die wichtigsten Produktionen und Ausstellungen der letzten sechs Jahre, mit fesselnden Bildern von Schauplätzen wie Venedig, London, Sydney, Zürich und Shanghai.
Die Zuschauer tauchen ein in den komplexen schöpferischen Prozess hinter einer Ausstellung, und sie erleben, unter welchem Druck ein international tätiger Künstler arbeitet. Faszinierend auch zu sehen, was es ganz konkret bedeutet, als Künstler in einer globalisierten Welt seine Werke zu schaffen. Und Teil eines Kunstmarktes zu sein, in dem Millionensummen auf dem Spiel stehen.
Mit Urs Fischer, Massimiliano Gioni, Alison M. Gingeras, Felix Lehner
Urs Fischers Werdegang
Urs Fischer gehört zu den erfolgreichsten Schweizer Künstler der jüngeren Generation. Er wurde 1973 in Zürich geboren und besuchte den Vorkurs der Hochschule für Gestaltung und Kunst. Nach einem abgebrochenen Fotografiestudium zog er nach Amsterdam, wo er ein Atelierstipendium an der De Ateliers-Stiftung zugesprochen bekam.
1996 bestritt er mit Zeichnungen und Objekten seine erste Einzelausstellung in der von Eva Presenhuber geleiteten Galerie Walcheturm. Die bis heute bestehende Zusammenarbeit mit Eva Presenhuber ist für Fischer von entscheidender Wichtigkeit. Fischer folgte ihr an die Galerie "Hauser & Wirth und Presenhuber", wo er 1999 eine Einzelausstellung erhielt. Er blieb Presenhuber treu, als sie sich von "Hauser & Wirth" wieder trennte.
2000 - 2002 folgten Ausstellungen in Glarus, London, Amsterdam, Berlin, Glasgow und Santa Monica. 2003 stellte er bei Gavin Enterprises in New York und Sadie Coles HQ in London aus, angesagten jungen Galeristen, die seinen internationalen Aufstieg weiter be- förderten. 2004 erhielt er im Alter von 31 Jahren eine Einzelausstellung am Centre Pompi- dou in Paris, gefolgt von einer Einzelausstellung am Kunsthaus Zürich. Die beiden Ausstel- lungen, mit aufwendigen Katalogpublikationen verbunden, stellten einen vorläufigen Hö- hepunkt von Fischers Karriere dar. Nur acht Jahre nach seiner ersten Ausstellung verschaff- ten sie ihm den endgültigen Durchbruch.
In den folgenden zwei Jahren zeigte er zehn Einzelausstellungen und nahm an neunzehn Gruppenausstellungen teil.
2007 ist wiederum ein wichtiges Jahr für Fischer: Er vertritt zusammen mit Ugo Rondinone die Schweiz an der Kunstbiennale in Venedig, ist dort gleichzeitig in einer Ausstellung der Sammlung Pinault im Palazzo Grassi vertreten und zeigt Einzelausstellungen in Sydney, Zürich, London und New York.
2008 gönnt sich Fischer eine Auszeit: er will in seinem New Yorker Atelier neue Ideen ent- wickeln und sich auf seine Ausstellung im New Museum im Herbst 2009 vorbereiten. Doch ganz ohne Ausstellungen geht es nicht: in seiner Zürcher Galerie Eva Presenhuber zeigt er zum ersten Mal vier der sogenannten Clays das sind ursprünglich drei bis vier Zentimeter kleine Lehmklümpchen, die eingescannt und dann hundertfach vergrössert in Aluminium gegossen wurden.
Und zusammen mit seinem New Yorker Galeristen Gavin Brown kuratierte er bei der Gale- ristenlegende Tony Shafrazi die viel beachtete Ausstellung Who's Afraid of Jasper Johns?. Urs Fischer fotografierte eine Gruppenausstellung u.a. mit Werken von Keith Haring und Jean Michel Basquiat, stellte daraus ein Tapete her, kleidete damit die Galerie aus und hängte neue Bilder aus der Sammlung des Galeristen darüber.