CH 1973 113'
Regie: Alain Tanner
Drehbuch: Alain Tanner
Kamera: Renato Berta
Schnitt: Brigitte Sousselier
Produktion: Groupe 5
Mit: Josée Destoop, Juliet Berto, François Marthouret, Anne Wiazemsky
Pass:Le retour d'Afrique(D)
540p,720p,1080p Français UT Deutsch
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Der dritte Film von Alain Tanner ist eine Ode an das befreite Sprechen und an die Macht der Worte, "die man zu anderen spricht, die man im Stillen spricht". Er ist inspiriert von einem Dichter und einem poetischen Text, der ihn als jungen Regisseur tief beeindruckt hat: Cahier d'un retour au pays natal, geschrieben 1939 von Aimé Césaire. Dieses von den Surrealisten gepriesene Gedicht ist die Quelle des antikolonialen Denkens des in Westindien geborenen Dichters und inspiriert die Gesten und Worte der Hauptfigur des Films, des 30-jährigen Genfers Vincent (François Marthouret), der unter der Monotonie und Langeweile seines Lebens als wohlhabender Westler leidet, sein gesamtes Hab und Gut verkauft und beschließt, mit seiner Verlobten nach Algerien zu gehen. Das Thema ist eindeutig die Flucht aus der Heimat, ein Rimbaudesches Thema, das Tanner am Herzen liegt und das hier direkt mit dem Dritte-Welt-Diskurs der 1960er und 1970er Jahre verbunden ist. Die Stärke des Films liegt jedoch in der Art und Weise, wie er dieses Denken auf den Kopf stellt: Am Vorabend ihrer Abreise verhindern zufällige Umstände, dass das Paar abreist. Stattdessen beschließen sie, ihren Traum von der Flucht zu verwirklichen, indem sie versteckt in ihrer leeren Wohnung leben. Auch hier zeigt Tanner, dass es auf den inneren Weg ankommt, nicht auf die Ankunft am Ziel; auf das Stellen einer Frage, nicht auf die Antwort. Wie der Regisseur zu Beginn des Films sagt: "Das Sprechen von Worten kann eine Handlung an sich sein, es kann aber auch ein Ersatz für eine Handlung sein." Dies ist ein wichtiger Grundsatz für die Unterst.