Walter Pfeiffer – Chasing Beauty

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Kritik NZZ: Schönheit zwischen Subversion und Vergänglichkeit

Kritik Textatur:Kunst mit der Kamera

Der Mann, der das Schöne jagt

Kritik Filmbulletin

Critique clap.ch

SWISS FILMS


ISAN: 0000-0004-7E57-0000-W-0000-0000-F

Walter Pfeiffer – Chasing Beauty
CH 2017 89'

Regie: Iwan Schumacher
Drehbuch: Iwan Schumacher, Martin Jaeggi
Kamera: Pio Corradi, Iwan Schumacher
Ton: Dieter Meyer, Jürg von Allmen
Schnitt: Anja Bombelli
Musik: Victor Moser, Fabian Gisler
Produktion: Schumacher & Frey GmbH

Iwan Schumacher 2017 89'


In einem Alter, in dem sich andere zur Ruhe setzen, gelingt Walter Pfeiffer der Durchbruch als international anerkannter Künstler und Modefotograf. Neben Leuten, die den Künstler auf seinem Weg begleitet haben, kommen auch ehemalige Modelle zu Wort. Wir erfahren, was diese bewogen hat, sich von Pfeiffer porträtieren zu lassen. Da er immer nur junge Leute fotografiert, erhalten wir Einblick in über 40 Jahre Jugendkultur.

Es ist ein farbenprächtiger Kosmos, durchdrungen vom Geist der Sixties, voll von bizarren Wendungen und surrealen Einfällen: Pommes frites verwandeln sich in Lippenstifte, unschuldige weisse Lilien werden zu Fetischen. In kühn inszenierten Mode-Bildstrecken werden Luxusgegenstände wie Taschen oder High Heels mit Witz und Leichtigkeit von ihrer zwingenden Materialität befreit. Das collageartige Porträt zeichnet einen scharfsinnigen, sanftmütigen Künstler, mal zurückblickend auf seine «skandalösen» Anfänge als junger Poet des Undergrounds, mal nachdenklich in einsamen Spaziergängen, immer vergnügt und leidenschaftlich bei der Arbeit. Zum Vorschein kommt der lebensbejahende Fotograf, der Schönheit in jungen Körpern sucht, wo die Haut prall ist und die Lippen fleischig, eine Schönheit, die sich letztlich als vergänglich erweist: Der Regisseur lässt die jungen Models von früher als erwachsene Männer zu Wort kommen und wehmütig auf ihre vergangene Musen-Identität zurückschauen. Jugend und Blumen sind ephemer, subversiver Humor bleibt.
Marisa Buovolo, NZZ

Schumacher hat das Glück, Walter Pfeiffer livehaftig vor die Kamera zu bekommen und zu beleuchten – sozusagen von Innen und Aussen. Wegbegleiter, Freunde, Förderer, Modelle von gestern wie heute äussern sich, werfen ein persönliches Licht auf den Künstler mit dem Blick für den schönen vielsagenden Augenblick. Seine Aufnahmen erzählen Geschichten, regen an, hinterfragen manchmal spitzbübisch den Moment. Schumachers Dokumentarfilm ist ein kleines Juwel – Zeitbild wie Porträt, Kunststück wie Hommage. Sehr sehenswert.
Rolf Breiner, Textatur

Das Bild, das WALTER PFEIFFER - CHASING BEAUTY von seinem Protagonisten entwirft, ist das eines Weltkünstlers im Alltagsgewand, der in Funktionskluft die Schweizer Berge bewandert, in günstig bestuhlten Seminarräumen Kunststudenten unterrichtet und seine Zürcher Wohnung eigenhändig sauber hält, während er für Fotoshootings mit Topmodels wie Cara Delevingne eigens in die USA geflogen wird. Dieses Künstlerimage ist natürlich ganz und gar nichts Neues. Es sollen Polarisierungen entstehen, die auf das Werk zurückwirken, um es als eines auszuweisen, das unvereinbare Sphären kombiniert: Alltag und Hochglanzluxus, Kampagnenfotografie und Kunst, das Spontane und das Ewige, Profan-Technisches und Heilig-Schönes.
Lukas Stern, Filmbulletin

«Wir machen die Arbeit so lange, bis der Meister zufrieden ist», sagt ein Männermodel von Walter Pfeiffer. Regisseur Iwan Schumacher lässt im Dokumentarfilm CHASING BEAUTY Modelle aus vier Jahrzenten erzählen. Und natürlich kommt Pfeiffer ausführlich zu Wort. Ein spannendes Portrait, ein spannendes Stück Geschichte für Fans der Modefotografie.
Rebecca Spring SRF



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