Magic Matterhorn
CH 1995 0'
Regie: Anka Schmid
Drehbuch: Anka Schmid
Kamera: Ciro Cappellari
Ton: Ingrid Städeli, Albert Gasser
Schnitt: Inge Schneider
Musik: Ben Jeger
Produktion: Mano Film
Verspielt begibt sich MAGIC MATTERHORN auf die Suche nach zeitgenössischen Vorstellung von Heimat und zeigt reale und irreale Welten. Gefilmt wurde im Schweizer Touristendorf Zermatt am Fusse des Matterhorns und im kalifornischen Disneyland bei der Matterhorn-Kopie. Anka Schmid konfrontiert konkrete Lebensbedingungen mit Klischees und wagt den Spagat zwischen philosophischen Gedanken und Souvenir-Kitsch. Das Matterhorn dient ihr dabei als Leitmotiv.
Vielleicht ist Heimat ein Berg aus Klischees
Zermatt zieht jedes Jahr Tausende von Touristen an, die das Matterhorn sehen wollen. Für die Bewohner des ehemals bäuerlichen Ortes bilden sie die wirtschaftliche Lebensgrundlage. Heute widmen sich nur noch sehr wenige der Landwirtschaft. Anka Schmid besucht fünf Zermatter, die sich je auf ihre eigene Art, mit Kühen, Schafen oder Ackerbau abgeben. Sie verlassen jeden Tag das Dorf aufs Neue, um in der abgelegeneren Umgebung das verorene Gleichgewicht wiederzuerlangen. Für diese Zer-matter ist Heimat das Alltägliche, etwas, was es schon immer gegeben hat und das sie doch tagtäglich von Neuem aufbauen müssen.
Ein Jodler in Kalifornien. Seit Jahrzehnten singt er in der Sprache und Tradition seiner Schweizer Eltern. Täglich tritt er am Fusse des künstlichen Matterhorns im Disneyland auf. Der Amerikaner liebt die Schweiz, die er vor allem aus Erzählungen und von Schallplatten kennt. Die Schweizer Berge sind seine Heimat, seine ersehnte Idylle. An diesem Bild hält er trotz gegenteiliger Erfahrungen überzeugt fest.
Bereits in ihrer frühesten Kindheit mussten Lilo, Ursli und Toni Pfister ihren Heimatort Zermatt verlassen. Mittlerweile sind sie als Entertainer unter dem Namen Geschwister Pfister berühmt geworden. Rührend besingen sie den Schweizer Käse, Kuckucksuhren und ihr Sehnsucht nach der Heimat. In ihrer parodistischen Show ist die Schweiz zum Klischee geronnen.
Beteiligte: Fred Burri, Lilo, Ursli und Toni Pfister, Germand Inderbinen, Josef und Barbara Schuler, Oswald Perren.