Les dieux ne meurent jamais
CH 2004 51'
Regie: Patricia Plattner, Laurent Aubert, Ravi Goplan Nair
Kamera: Johnathan Watts
Ton: Laurent Aubert, Jonathan Watts
Schnitt: Patricia Plattner
Musik: LIVE Magazine
Produktion: Musée d'ethnographie, Light Night Production SA
Während der Trockenzeit feiern gewisse Dörfer im südindischen Calicut-Distrikt den Tirayâttam, oder den «Tanz der Herrlichkeit». Mehrere Tage lang wird das Leben der Dorfbewohner von Riten geprägt, die Ahnen und beschützenden Gottheiten geweiht sind. Diese erscheinen dann auf der Erde, verkörpert von bunt geschminkten Tänzern in prächtigen Kostümen. Die Organisation der Feierlickeiten obliegt den Peruvannân, einer Familientruppe bestehend aus ehemaligen Unberührbaren. Zwischen 1998 und 2003 hielten sich der Ethnomusik-Wissenschaftler Laurent Aubert und der Fotograf und Videomacher Johnathan Watts mehrmals in der Kerala-Region auf. In Begleitung eines Spezialisten brachten sie im Auftrag des ethnografischen Museums Genf über 70 Stunden «Rushes» zurück, die darauf Patricia Plattner anvertraut wurden und dank ihrer rigorosen Schnittarbeit eine neue Bedeutung gewannen. Die Richtlinien von Les Deux ne meurent jamais sind strikt: weder Interviews noch Voice-Offs. Nur je eine Überschrift am Filmanfang und -ende enthält einige grundlegende Informationen. Prozessionen, Opfer, Besessenheit: die Kamera stürzt sich in den Wirbel der Zeremonien und deren Vorbereitungen. Durch diesen Film, der in diametralem Gegensatz zu purem Didaktismus steht, kann der Zuschauer voll in die komplexen und vielfältigen Festlichkeiten eintauchen. Dank dem klar definierten Grundprinzip können wir uns an den bildlichen Qualitäten der Darbietungen sowie der davon ausgehenden Kraft erfreuen. Eine richtiggehende Farb- und Energieexplosion, wobei jede einzelne Etappe des Rituals ein intensiver ästhetischer Genussmoment ist.