Kommentar - Wo bleibt der Obama des Schweizer Films?
Nachrichten März 2021
Nachrichten Februar 2021
Nachrichten Januar 2021
Nachrichten Dezember 2020
Nachrichten November 2020
Nachrichten Oktober 2020
Nachrichten September 2020
Nachrichten August 2020
Nachrichten Juli 2020
Nachrichten Juni 2020
Nachrichten Mai 2020
Nachrichten April 2020
Nachrichten März 2020
Nachrichten Februar 2020
Nachrichten Januar 2020
Nachrichten Dezember 2019
Nachrichten November 2019
Nachrichten Oktober 2019
Nachrichten September 2019
Nachrichten August 2019
Nachrichten Juli 2019
Nachrichten Juni 2019
Nachrichten Mai 2019
Nachrichten April 2019
Nachrichten März 2019
Nachrichten Februar 2019
Nachrichten Januar 2019
Nachrichten Dezember 2018
Nachrichten November 2018
Nachrichten Oktober 2018
Nachrichten September 2018
Nachrichten August 2018
Nachrichten Juli 2018
Nachrichten Juni 2018
Nachrichten Mai 2018
Nachrichten April 2018
Nachrichten März 2018
Nachrichten Februar 2018
Nachrichten Januar 2018
Nachrichten Dezember 2017
Nachrichten November 2017
Nachrichten Oktober 2017
Nachrichten September 2017
Nachrichten August 2017
Nachrichten Juli 2017
Nachrichten Juni 2017
Nachrichten Mai 2017
Nachrichten April 2017
Nachrichten März 2017
Nachrichten Februar 2017
Nachrichten Januar 2017
Nachrichten Dezember 2016
Nachrichten November 2016
Nachrichten Oktober 2016
Nachrichten September 2016
Nachrichten August 2016
Nachrichten Juli 2016
Nachrichten Juni 2016
Nachrichten Mai 2016
Nachrichten April 2016
Nachrichten März 2016
Nachrichten Februar 2016
Nachrichten Januar 2016
Nachrichten Dezember 2015
Nachrichten November 2015
Nachrichten Oktober 2015
Nachrichten September 2015
Nachrichten August 2015
Nachrichten Juli 2015
Nachrichten Juni 2015
Nachrichten Mai 2015
Nachrichten April 2015
Nachrichten März 2015
Nachrichten Februar 2015
Nachrichten Januar 2015
Nachrichten Dezember 2014
Nachrichten November 2014
Nachrichten Oktober 2014
Nachrichten September 2014
Nachrichten August 2014
Nachrichten Juli 2014
Nachrichten Juni 2014
Nachrichten Mai 2014
Nachrichten April 2014
Nachrichten März 2014
Nachrichten Februar 2014
Nachrichten Januar 2014
Nachrichten Dezember 2013
Nachrichten November 2013
Nachrichten Oktober 2013
Nachrichten August 2013
Nachrichten Juli 2013
Nachrichten Juni 2013
Nachrichten Mai 2013
Nachrichten April 2013
Nachrichten März 2013
Nachrichten Februar 2013
Nachrichten Januar 2013
Nachrichten Dezember 2012
Nachrichten November 2012
Nachrichten Oktober 2012
Nachrichten September 2012
Nachrichten August 2012
Nachrichten Juli 2012
Nachrichten Juni 2012
Nachrichten Mai 2012
Nachrichten April 2012
Nachrichten März 2012
Nachrichten Februar 2012
Nachrichten Januar 2012
Nachrichten Dezember 2011
Nachrichten November 2011
Nachrichten Oktober 2011
Nachrichten September 2011
Nachrichten August 2011
Nachrichten Juli 2011
Nachrichten Juni 2011
Nachrichten Mai 2011
Nachrichten April 2011
Nachrichten März 2011
Nachrichten Februar 2011
Nachrichten Januar 2011
Nachrichten Dezember 2010
Nachrichten November 2010
Nachrichten Oktober 2010
Nachrichten September 2010
Nachrichten August 2010
Nachrichten Juli 2010
Nachrichten Juni 2010
Nachrichten Mai 2010
Nachrichten April 2010
Nachrichten März 2010
Nachrichten Februar 2010
Nachrichten Januar 2010
Nachrichten Dezember 2009
Nachrichten November 2009
Nachrichten Oktober 2009
Nachrichten September 2009
Nachrichten August 2009
Nachrichten Juli 2009
Nachrichten Juni 2009
Nachrichten Mai 2009
Nachrichten April 2009
Nachrichten März 2009
Nachrichten Februar 2009
Nachrichten Januar 2009
Nachrichten Dezember 2008
Nachrichten November 2008
Nachrichten Oktober 2008
Nachrichten September 2008
Nachrichten August 2008
Nachrichten Juli 2008
Nachrichten Juni 2008
Nachrichten Mai 2008
Nachrichten April 2008
Nachrichten März 2008
Nachrichten Februar 2008
Nachrichten Januar 2008
Nachrichten Dezember 2007
Nachrichten November 2007
Nachrichten Oktober 2007
Nachrichten September 2007
Nachrichten August 2007
Nachrichten Juli 2007
Nachrichten Juni 2007
Nachrichten Mai 2007
Nachrichten April 2007
Nachrichten März 2007
Nachrichten Februar 2007
Nachrichten Januar 2007
Nachrichten Dezember 2006
Nachrichten November 2006
Nachrichten Oktober 2006
Nachrichten September 2006
Nachrichten August 2006
Nachrichten Juli 2006
Nachrichten Juni 2006
Nachrichten Mai 2006
Nachrichten April 2006
Nachrichten März 2006
Nachrichten Februar 2006
Was sind die Anforderungen an einen Chef der Sektion Film? Das Credo der Website der Sektion Film könnte man eigentlich unterschreiben: "Filme verführen uns zum Träumen, sie unterhalten uns, sie bringen uns zum Nachdenken und manchmal auch in Rage. Damit es weiterhin solche Gefühle gibt, die unser Leben bereichern, braucht der Film immer neue Ideen und Leute, die künstlerisch, technisch und handwerklich tätig sind, Leute, die fest daran glauben, dass das Abenteuer Film weiter laufen soll. In der Schweiz ist das Filmschaffen lebendig und gegenwärtig. Die Sektion Film des Bundesamtes für Kultur trägt im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu diesem Erfolg bei, denn sie ist davon überzeugt, dass das wunderbare Spiel von Licht und Farbe, Bild und Ton auch in Zukunft auf den Leinwänden der Kinos, der Festivals und der Open Airs strahlen soll."
Die Bilanz der letzten drei Jahre ist eher düster.
Da ist die gescheiterte Lokomotivenpolitik: Mit stärkeren Mitteln die grossen Filme als Lokomotiven fördern, die dann im Erfolg die anderen Wagons mitziehen. Diese aufwendige Lokomotivenpolitik würde eigentlich mehr finanzielle Mittel benötigen, um diese Lokomotiven auch zu finanzieren. Doch bemüht sich der Filmchef, mehr Mittel zu bekommen? Gleich zu Beginn der Legislaturperiode 2007-2011 hat der Direktor des Bundesamtes für Kultur Jauslin klar gemacht, dass sich das Kulturbudget während vier Jahren nicht ändern werde. Daran hält sich auch Bideau. Wie sollen Parlamentarier, die ständig von Lobbies aller Richtungen belagert werden, dass Budget eines Amtes erhöhen, wenn nicht einmal dessen Vorsteher dies fordert?
Im Gegenteil: Vor Bideau wurde bei der Filmförderung regelmässig überbucht, weil man allgemein weiss, dass nicht alle Filme zustande kommen. Eine Praxisänderung beendete das Überbuchen. Dies ausgerechnet im Moment, wo die Produzenten dazu ermuntert wurden, grösse Projekte zu lancieren mit grösseren Bundesbeiträge und mit einem grösseren Risiko, dass sich das Projekt verzögert oder gar nicht zustande kommt. Dies führte dazu, dass 2006 mehrere Millionen nicht ausgegeben wurden und nur dank einem Bundesratsbeschluss ins nächste Jahr gerettet werden konnten. Die Filmproduktion wurde ausgebremst, mit nachfolgend schwächeren Zuschauerzahlen bis zur vollkommenen Absenz von Lokomotiven im Jahr 2008: Dass kein einziger Spielfilm 70'000 Zuschauer erreicht, da muss man in denm Statistiken bis 1994 zurückgehen.
Da ist die Rechtsunsicherheit. Der jetzige Filmchef hat sein Amt nicht im Griff. Eine Verordnung wird ohne Anhörung der Filmkommission geändert, obwohl das Gesetz diese verlangt. Ausgaben zu Spontanaktionen werden ad hoc und ohne Konzept beschlossen. Da warten Produzenten wochenlang auf Zahlungen und tagelang, um überhaupt mit einer zuständigen Person in der Sektion Film sprechen zu können. Da ändern Reglemente, Formulare und Praxis so schnell, dass man nicht mehr weiss, was gilt. Im Gegenzug wird die Sitzungsfrequenz der Fördergremien in einem Masse reduziert, dass eine vernünftige Produktionsplanung nicht mehr möglich ist.
Da ist die Günstlingswirtschaft. Der jetzige Filmchef versucht nicht einmal ernsthaft zu bestreiten, dass er am liebsten mit seinen "besten" Produzenten zusammenarbeitet. Filmemachern gibt man zu verstehen, dass sie den Produzenten wechseln sollen, wenn sie Bundesförderung bekommen wollen. Doch der Filmchef hat kein Mandat für eine Strukturbereinigung der Schweizer Filmbranche.
Wir brauchen wieder jemanden an der Spitze der Sektion Film, der Vertrauen schafft, mit der Branche zusammenarbeitet und mit ihr zusammen Perspektiven entwickelt, wie sich der Schweizer Film entwickeln, besser und bekannter werden kann. Wir brauchen wieder jemanden, der zuhören und vermitteln kann. Wir brauchen wieder jemanden, der konsensfähig ist und sich an Abmachungen hält. Wir brauchen in Bern keinen Intendanten, Studioboss oder Fussballtrainer. Sondern wir brauchen wieder jemanden, der sich gegenüber der Bundesverwaltung und der Politiker als Anwalt des Filmes und der Filmemacher versteht. Wir brauchen wieder jemanden, der dem Filmgesetz im Wortlaut und im Sinn nachlebt, "die Vielfalt und Qualität des Filmangebots sowie das Filmschaffen fördern und die Filmkultur [zu] stärken".
Bush geht dieses Wochenende. Obama tritt Dienstag an und die USA und der Rest der Welt werden kurz aufatmen. Wann werden wir im Schweizer Film wieder aufatmen können?
Matthias Bürcher
PS: Lionel Baier würde mir wohl antworten: "Zum Glück gibt es noch die Filme." Wie UN AUTRE HOMME, der diese Woche angelaufen ist. Oder die Vielfalt der Filme, die dieses Jahr in Solothurn wieder laufen.