Ina, Amer & Elvis

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Filme für eine Welt: INA, AMER & ELVIS

Filme für eine Welt: INA, AMER & ELVIS Arbeitshilfe Schulen

http://qantara.de/webcom/show_article.php/_c-310/_nr-61/i.html

NZZ.ch: Das Leben zwischen Kriegsruinen

Filmmusik: Mostar Sevdah Reunion

Radio DRS International zur Lage in Bosnien-Herzegowina


ISAN: 0000-0001-5754-0000-I-0000-0000-K

Ina, Amer & Elvis
CH 2005 90'

Regie: Daniel von Aarburg
Drehbuch: Daniel von Aarburg
Kamera: Stéphane Kuthy
Ton: Hugo Poletti
Schnitt: Matthias Bürcher
Musik: Mostar Sevdah Reunion
Produktion: DvA Filmproduktionen

Daniel von Aarburg 2005 90'

Drei Schicksale, ein gemeinsamer Ort.

INA, AMER & ELVIS erzählt die Geschichte dreier junger Menschen, die mitten in der Pubertät stecken, als im Ehemaligen Jugoslawien Krieg und nationalistischer Wahnsinn ausbrechen:Ina Bakalovic entkommt mit ihrer Familie knapp der Einkesselung ihrer Heimatstadt Srebrenica, die mit dem grössten Massaker in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg enden wird. Die Schweiz bietet den Bakalovics Zuflucht als temporär aufgenommene Gewaltflüchtlinge. Amer Obradovic gerät im kroatisch-bosnischen Grenzgebiet zwischen die Fronten. Er versteckt sich in den Wäldern und stellt sich dann auf Wunsch seiner Mutter der kroatischen Armee. Amer verbringt mehr als zwei Monate in einem Militärgefängnis, kommt durch Bestechung frei und flieht auf abenteuerlichen Wegen in die Schweiz.

Elvis Besic wird mit 15 in ein serbisches Konzentrationslager gesteckt. Als er auf Druck des Roten Kreuzes ein halbes Jahr später freikommt, wiegt er gerade noch 39 Kilo. Elvis und seine Familie können sich als ehemalige Lagerinsassen eine Asyldestination aussuchen. Sie entscheiden sich für die Schweiz.

Krieg und Exil führen die drei jungen bosnischen Muslime im mondänen Luft- und Winterkurort Davos zusammen. Das Durchgangszentrum für Flüchtlinge in einem ausgedienten Lungensanatorium wird für kurze Zeit zu ihrem gemeinsamen Zuhause, während in ihrer Heimat die Katastrophe ihren Lauf nimmt.

Nach Kriegsende trennen sich die Wege der drei wieder: Ina wandert mit ihrer Familie - kurz vor ihrer Rückschaffung in die Heimat - in die Vereinigten Staaten aus. Amer kehrt nach Bosnien zurück und wird Journalist bei einer renommierten Bosnischen Wochenzeitung. Elvis erhält in der Schweiz Asyl, wird Vater und nimmt den Hürdenlauf zum Schweizer Bürgerrecht in Angriff. Zehn Jahre nach seinem erfolgreichen Filmdebut LETTERS TO SREBRENICA widmet sich der Bündner Filmemacher Daniel von Aarburg zum zweiten Mal dem Schicksal junger Bosnischer Flüchtlinge. INA, AMER & ELVIS ist ein Film über drei Biographien mit ähnlichen Startkoordinaten.

Drei Einzelschicksale, die sich durch die Wirren der jugoslawischen Bürgerkriege in der Schweiz vorübergehend gekreuzt. Es sind Geschichten, die traurig machen, aber gleichzeitig zu Hoffnung Anlass geben. Darauf, dass im Trauma des Exils manchmal auch Chancen liegen können. Ein bewegender Dokumentarfilm über den Krieg, das Exil und das Erwachsenwerden unter schwierigen Umständen.

Erste Wahl

"Zeitmaschine Film: Über Jahre beobachtete Lebensläufe vermag sie ihremunmerklichen Dahinfliessen zu entreissen; sie registriert, kondensiert,konfrontiert, vergleicht. Dem Churer Filmemacher Daniel von Aarburgschwebte im Anschluss an sein Familienporträt LETTERS TO SREBRENICA eine Langzeitstudie vor, als die bosnische Flüchtlhgsfamilie Balalovicnach mehrjährigem Aufenthalt in Davos ibr Glück und Fortkommen in den USA suchte und auswanderte. Nach der Hochzeit 2000 kündigte aber Ina, die Tochter, dem Filmer ihre Mitarbeit auf - das Projekt schien gestorben.Das zeitlich mehrere Jahre umspannende Material hat nun jedoch Eingang gefunden in einen Film, der lnas Schicksal jenem von Amer, heute Journalist in Sarajevo, und Elvis, Angestellter in Chur, gegenüberstellt.Drei Lebensläufe junger Menschen gleichen Alters, ähnlicher Herkunft und ganz unterschiedlicher Perspektive. Was sie zu erzählen haben, geht unter die Haut; was sie aus sich gemacht haben, nötigt Respekt ab; wiesie heute mit ihrer traumatischen Jugend umgehen, berührt. Recht erschwerendallerdings ist die Struktur des puzzleartigen Films mit seinem Mangel an (auch zeitlich) genauer verortenden Informationen und "erzählender"Perspektive".
NZZ am Sonntag



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