Heidi

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540p Schweizerdeutsch,Deutsch UT -
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Siehe auch:
Heidi und Peter

ISAN: 0000-0000-40E9-0000-V-0000-0000-I

Luigi Comencini 1952 96'


Heidi, ein kleines Schweizermädchen, lebt bei seinem Grossvater, dem Alpöhi, in einer kleinen Hütte irgendwo in den Schweizer Bergen. Jeden Morgen holt der Geissenpeter, der die Ziegenherde des Dorfes zu hüten hat, Heidi ab, um mit ihr und den Geissen auf die Alp hinauf zu gehen. Diesem Leben in ungebundener Freiheit ist indessen ein Ende gesetzt, denn im Herbst soll Heidi zum ersten Mal die Schule besuchen. Dem Enkelkind zuliebe bahnt der Grossvater, der sich vor vielen Jahren mit der Dorfbevölkerung verkracht hat, eine Aussöhnung an; er ist sogar bereit, ins Dorf zurückzukehren. Doch bevor der Sommer zu Ende ist, taucht eine Tante Heidis aus Deutschland mit der Absicht auf, ihre Nichte als Spielgefährtin eines kranken Kindes zu reichen Leuten nach Frankfurt zu bringen. Da sich der Grossvater diesem Vorhaben widersetzt, kommt es zu einer Entführung, an der sich auch einige Leute aus dem Dorf beteiligen. So wird das Zerwürfnis zwischen Heidis Grossvater und dem Dorf noch grösser als zuvor. In Frankfurt wohnt Heidi im Hause der Familie Sesemann. Dem spontanen Bergkind fällt es ausserordentlich schwer, sich der fremden Umgebung anzupassen. Jeden Tag hofft Heidi, zum Grossvater und in die geliebten Berge zurückkehren zu können.

"HEIDI, unter der Regie des Italo-Schweizers Luigi Commencini gedreht, ist der Ausgangspunkt für eine ganze Reihe von Filmen, die dem Zuschauer die landschaftlichen Schönheiten der Schweiz vor Augen führen. Der Film beginnt mit einer Einstellung auf eine unberührte Berglandschaft, dazu erklingt ein herzhafter Jodel, der allmählich von einem ganzen Orchester übernommen wird. So wird der Betrachter von Anfang an mit seinen Gefühlen in die Filmhandlung hineingezogen, die wahrlich herzergreifend ist: Heidi, ein Waisenkind, wird von seinem Grossvater getrennt und in die Stadt versetzt, wo es vor Heimweh krank zu werden droht, so dass man es schliesslich wieder in die Berge zurückkehren lassen muss. Heidi ist selbstverständlich das Paradebeispiel für die Stadtfeindlichkeit, die bis in die Mitte der sechziger Jahre fast alle Schweizer Filme durchzieht. Besonders typisch für das Verhältnis des Schweizers zur Stadt ist, dass Heidi von der Bündneralp direkt nach Frankfurt am Main gelangt, als ob es in der Schweiz keine Städte gäbe.
Als HEIDI anfangs der fünfziger Jahre in die Kinos kommt, steht die Schweiz dank ihrem Produktionsapparat, der den Zweiten Weltkrieg unversehrt überstanden hat, vor einem neuen wirtschaftlichen Aufschwung. Bereits kommen wieder Fremdarbeiter in unser Land, und wiederum wächst die städtische Bevölkerung besonders rasch. Die für das Wirtschaftswachstum unerlässlichen Bauten fressen immer mehr Kulturland weg. Gegenüber dieser unwirtlichen Umgebung bietet nun der HEIDI-Film nochmals die Möglichkeit, in eine heile Welt zurüzukehren. Die politisch gesprochen reaktionäre Lösung, die Flucht aus der Wirklichkeit in eine vor-industrielle, “natürliche” Welt, zahlt sich für die Filmhersteller aus: Das Publikum strömt in Scharen herbei, um am Schicksal des armen Bergkindes Anteil zu nehmen. Bei derartigen Erfolgen verlangen die Gesetze der kapitalistischen Filmproduktion nach einer Fortsetzung, so auch in diesem Fall: Mit demselben Stab wird HEIDI UND PETER (1954) gedreht. Es ist der erste Schweizer Film in Farbe; die schönen Landschaftsbilder kommen so noch besser zur Geltung. Regisseur des zweiten HEIDI-Teils ist Franz Schnyder. Ihm ist es zu verdanken, dass in den nächsten Jahren das Emmental zur Filmschweiz wird."
Felix Aeppli



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