Gyrischachen - von Sünden, Sofas und Cervelats

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Berner Filmpreis - Bester Dokumentarfilm 2016

Gyrischachen - von Sünden, Sofas und Cervelats
CH 2016 79'

Regie: Sonja Mühlemann
Drehbuch: Sonja Mühlemann
Kamera: Patrick Bürge
Ton: Balthasar Jucker, Olivier JeanRichard, Simon Graf, Peter Von Siebenthal
Schnitt: Katharina Bhend
Musik: Christian Brantschen
Produktion: Biograph Film, Norbert Wiedmer

Sonja Mühlemann 2016 79'


Eine Hochhaussiedlung aus den 60er Jahren. 2500 Menschen aus 42 Nationen leben hier. Getrennt von der Stadt durch einen Fluss, begrenzt durch hohe Sandsteinfelsen, versuchen alle auf ihre Weise zu leben und zu überleben. Ausländer, die sich als Schweizer versuchen, und Schweizer, die dies skeptisch beobachten. Man trifft sich im Quartierladen, der von einem Exiliraker betrieben wird, schickt seine Kinder in einen missionarisch geführten Kinderclub und in der einzigen Beiz sitzen die alten Stammtischbrüder beim Bier. Trotz allen Unterschieden ist man sogar ein wenig stolz, von hier zu stammen.

Sonja Mühlemanns Dokumentarfilm zeigt ruhig, unaufgeregt und ohne zu werten, wie die 42 Nationen in der Mini-Gyrischachen-Welt mehr oder weniger friedlich nebeneinander leben und welch unterschiedliche Haltungen, Herangehensweisen und Reaktionen es doch gibt, wenn der Mensch mit Unvertrautem konfrontiert wird. Das ist ja in der richtig grossen Welt draussen dann auch nicht anders.
Gisela Feuz KulturStattBern

Mit feinfühligen, poetischen, humorvollen Porträts von Bewohnern der Siedlung zeigt der Film einen funktionierenden Mikrokosmos von Schicksalen auf. Ausländer, die sich als Schweizer versuchen, und Schweizer, die dies skeptisch zur Kenntnis nehmen, treffen sich im einzigen Quartierladen des Exil-Irakers Admon Hanna, schwimmen in den zwei Quartierpools, trinken ihr Bier in der einzigen Quartierbeiz und schicken ihre Kinder in den missionarisch geführten Kinderclub. Trotz aller Unterschiede und Eigenheiten lebt man zusammen und ist manchmal sogar ein wenig stolz, ein Gyrischacher oder eine Gyrischacherin zu sein. «Gyrischachen – von Sünden, Sofas und Cervelats» zeigt, wie die Schweiz von heute in der nächsten Generation aussehen und zu was die Zuwanderung führen könnte: zu einem respektvollen Mit- und Nebeneinander verschiedener Kulturen auf engem Raum.
Barbara Schwarzwald Anzeiger Burgdorf



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