Der Ast, auf dem ich sitze - Ein Steuerparadies in der Schweiz

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Der Ast, auf dem ich sitze - Ein Steuerparadies in der Schweiz
DE/CH 2020 90'

Regie: Luzia Schmid
Drehbuch: Luzia Schmid
Kamera: Hajo Schomerus
Ton: Ralf Weber, Reto Stamm, Matteo De Pellegrini, Tom Blankenberg, Holger Buff
Schnitt: Yana Höhnerbach
Musik: Marcus Schmickler
Produktion: Karin Koch, Dschoint Ventschr, Birgit Schulz, Bildersturm Filmproduktion

Luzia Schmid 2020 90'


Eine Steueroase in der Schweiz, ein halbherziger Kampf gegen Steuersünder in Deutschland, ein ehemals wohlhabendes afrikanisches Land, das durch Weltmarktpreise von Rohstoffen in den Abgrund geführt wurde: Was auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun hat, steht für ein globales Wirtschaftssystem, das unser aller Leben bestimmt ? und die Filmemacherin ist mitten drin.
Der Film erzählt von Bürgern der Stadt Zug, die es geschafft haben, sehr reich zu werden: Mit konsequenten Steuersenkungen haben sie ihr Städtchen zu einer der weltweit bedeutendsten Steueroasen umgebaut. Die Kindheit der Schweizer Filmemacherin Luzia Schmid war geprägt von diesem tollkühnen Aufstieg, ihre Hauptakteure gehörten zu ihrem Alltag.
Es ist ein persönlicher Wirtschaftsfilm aus der Perspektive der Filmemacherin, der erzählt, wie Zug zu einem der grössten Rohstoffhandelsplätze der Welt wurde. Ausgangspunkt ist der enge Kreis ihrer Familie: der Vater, der Treuhänder, die Schwester, die Politikerin. Dazu gesellen sich Freunde und Zeitzeugen. Sympathische Menschen, die bis heute davon profitieren.
Doch mit dem Erfolg kamen auch die Probleme: Dubiose Wirtschaftsanwälte und Rohstoffhändler hielten Einzug in das Schweizer Idyll. Und beuteten von hier aus Staaten wie Sambia aus. Zug wurde zu einem symbolischen Ort für die grossen Ungerechtigkeiten dieser Welt. Und erstaunlich viele Zuger leben gut damit.
Dieser Verdrängungsleistung spürt die Filmemacherin Luzia Schmid als Ich-Erzählerin nach. Sie sucht nach Antworten Im Spannungsfeld von Moral und Motivation und verortet Zug im internationalen Steuerwettbewerb, bei dem auch ihre Wahlheimat Deutschland vorne mit macht. Das dem Steuerwettbewerb innewohnende Versprechen einer stetig wachsenden Wirtschaft aber gelingt nur auf Kosten anderer.



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