Der 10. Mai

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Pass:Der 10. Mai
540p Schweizerdeutsch UT -
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Siehe auch:
Die Bedrohung

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Franz Schnyder 1957 90'


Gegen fünf Uhr morgens überrascht Zöllner Tschumi den deutschen Flüchtling Kramer, als dieser den Rhein durchschwimmend über die Grenze kommen will. Papiere hat er keine; er wird von der Gestapo gesucht und verlangt politisches Asyl. Da er aber nichts beweisen kann und darum riskiert, zurückgeschickt zu werden, lässt ihn Tschumi laufen. An diesem 10. Mai marschiert Hitler in Holland, Belgien und Luxemburg ein – und entlang der Grenze zur Schweiz stellen sich deutsche Divisionen auf. Aus Furcht vor einem Überraschungsangriff befiehlt der Bundesrat die Generalmobilmachung. Kramer gelangt nach Zürich, wo er Anna, einer Kindheitsfreundin, begegnet. Sie ist Schneiderin und rät ihm, die einflussreichen Heftis um Hilfe anzugehen. Wie viele andere wohlhabende Familien haben sich die aber schon in die Innerschweiz abgesetzt. Der Flüchtling verbringt diese lange Nacht in einer Mansarde und befürchtet jeden Moment, vom Schwager Annas denunziert zu werden. Am nächsten Morgen beschliesst er, sich dem Wachtmeister Grimm zu stellen, der sich seines Falls annimmt… Um diesen Film realisieren zu können, musste Franz Schnyder ihn selbst produzieren. Gemeinsam mit anderen gründete er die Neue Film AG, um das für ihn wichtige Projekt zu verwirklichen. Schnyder selbst verlebte diesen 10. Mai in einem Gebirgsregiment und sah mit eigenen Augen, wie sich die reichen Mitbürger verhielten: In Angst um ihr Hab und Gut flüchteten sie Richtung Zentralschweiz. Während Schnyder 1956 am Drehbuch arbeitete, fand der Aufstand Ungarns gegen die sowjetische Herrschaft statt, und er beschloss, die Analogien zwischen den beiden Ereignissen hervorzuheben, das heisst den Angriff einer Grossmacht auf ein kleines Land. Obwohl der Film von historischem Interesse ist und er von der Presse wohlwollend aufgenommen wurde, verschmähte das Publikum jener Zeit das Werk. Es wurde später von der deutschen Regierung gekauft und dann als pädagogisches Dokument verwendet, um die Schwächen und die Stärke der Demokratie zu illustrieren.



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