Campagne perdue

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Dossier Visions du Réel


ISAN: 0000-0001-A384-0000-U-0000-0000-L

Visions du Réel Nyon 1997

Campagne perdue
CH 1997 53'

Regie: Stéphane Goël
Kamera: Camille Cottagnoud, Yves Godel
Ton: Gilles Abravanel, Benedikt Frutiger
Schnitt: Stéphane Goël
Musik: Philippe Dragonetti

Stéphane Goël 1997 53'

Sechs junge Bauern aus demselben Dorf befinden sich in einer tiefen Krise, die sie zum Entschluss bringt, ihr Vieh in einem grossen Gemeinschafts-Stall unterzubringen. Das gemeinsame Projekt, das in einer Gemeinde von ausgesprochenen Einzelgängern bis jetzt undenkbar gewesen wäre, zeugt von einer grundlegenden Mentalitätsveränderung. Dieser Film ist eine warmherzige und mit Ironie versetzte Chronik der drei Jahre, die zur Verwirklichung des Projekts nötig waren.

CAMPAGNE PERDUE beginnt mit den Demonstrationsszenen zorniger Bauern, gefolgt von einem Bild aus idyllischeren Zeiten: verlangsamte Ansichten des „verlorenen Landes” und dessen archaischen Werkzeuge und Gesten. Wie hat sich die Landwirtschaft zwischen den dreissiger und neunziger Jahren verändert und wie kommen Schweizer Bau-ern mit den neuen Anforderungen zurecht? Stéphane Goël, selber ein Bauernsohn, versucht diese Fragen in einem Mikrokosmos zu beantworten, während er den Versuch einiger Waadtländer Milchbauern aufzeichnet, ein kollektives Rinderstallsystem aufzubauen. Der Film folgt den sechs Männern – einschliesslich Goëls eigenem Bruder – von der Entstehung des Projekts im Winder 1994 bis zum ersten Jahrestag ihres Gemeinschaftsstalls im Frühling 1997. Aufrichtig und taktvoll spricht Goël mit den Bauern und deren Familien, dokumentiert ihre Treffen und beobachtet ihre Arbeit im Verlauf der wechselnden Jahreszeiten. Tableaubilder des Bauernlebens sowie Kommentare von älteren Nachbarn, die unterschiedlich pessimistisch und kritisch auf das unorthodoxe Landwirtschaftsprojekt reagieren, verleihen dem Film eine gewisse Spannung. Denn dieses Kollektivprojekt fährt der langjährigen Schweizer Tradition individualistischer Landwirtschaft ins Gesicht. „Kolchosen funktionierten nicht”, höhnt ein älterer Mann, währenddem andere die moderne Computertechnik des Projekts bestaunen. Aber angesichts der neuen, durch die Agrarliberalisierung entstandene Herausforderung, die eine Kürzung der Subventionen zur Folge hatte, müssen die Bauern von Goëls Generation neue Agrarmethoden entwickeln, um zu überleben.
Visions du Réel Nyon



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