Au loin des villages

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SWISS FILMS


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Nominé pour le prix du cinéma suisse 2009

Au loin des villages
CH 2008 77'

Regie: Olivier Zuchuat
Drehbuch: Olivier Zuchuat
Kamera: Olivier Zuchuat
Ton: Stéphane Larrat, Olivier Zuchuat
Schnitt: Olivier Zuchuat
Produktion: Prince Film

Olivier Zuchuat 2008 77'


Im April 2006 flüchten 13'000 Mitglieder der Ethnie Dajo in die Ebene von Gouroukoun, im Osten von Tschad. Sie haben den Krieg von Darfur überlebt und errichten nun ein Lager, in das sie sich zurückziehen und wo sie zu überleben versuchen. Auch der Autor befindet sich in diesem Gefängnis ohne Mauern. Geduldige Bilder schildern die unendlich lange Zeit des Wartens – ein Leben im Zeitlupentempo, im Nichts schwebend. Die Flüchtlinge haben einen ausgeprägten Mitteilungsdrang, die Kinder zeichnen Schlachten und kleine Mädchen summen Kriegslieder: ein Kriegsfilm ohne Kriegsbilder...

13'000 Menschen sind vor den ethnischen Säuberungen geflohen, die im Tschad, in der Region Koloye, entlang der Grenze zum Sudan, begangen wurden. Die Überlebenden aus Dutzenden von Dörfern, vorwiegend Frauen und Kinder, leben seit 2005 zusammengepfercht in einem von Menschenrechtsorganisationen hastig errichteten Lager. In AU LOIN DES VILLAGES filmt Olivier Zuchuat den Alltag dieser Flüchtlinge, die von den Jenjaweed – aus dem benachbarten Darfur operierenden arabischen Milizen aus ihrer Heimat vertriebenwurden. „Man hat eine ganze Region in dieses Lager versetzt, aufgrund von Problemen, die uns nichts angehen“, meint hilflos ein Mann. Es gibt nur wenige und langsame Schwenks, der Filmemacher dreht halbnahe Einstellungen mit fixer Brennweite. So schafft er die nötige Distanz, um diese traumatische Gegenwart einzufangen, die sich endlos hinzieht, ein stilles, ewiges Wiederkäuen von Unglück. Wie der Dorfbewohner, der die Namen von 46 Opfern der Schlacht, der er entkommen ist, in ein Heft geschrieben hat, die er nun vor der Kamera herunterbetet. Oder jene Frauen, die im Chor ausrufen, dass„ allein das Leid [sie] töten wird“. Und wenn der Film auch eine langsame Wiederkehr von sozialem Leben einfängt – wie in jenem langen Palaver über Jungfräulichkeit und die Höhe einer versprochenen Mitgift für die Braut,Metapher für den Frauenaustausch, auf dem eine Gemeinde gründet – so um aufzuzeigen, was dieses fortan strukturieren wird. Das sanfte Kinderlied am Ende hat nur eine Botschaft: die Sehnsucht nach Rache, die den Teufelskreis der Massengewalt in der Region fortführen wird.
Visions du Réel Nyon 2009



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